BIBEL MUSEUM BAYERN

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Die Bibel für alle entdecken – in der Stadt, im Museum und im Spiel!

Fachkonferenz der regionalen Bibelgesellschaften, 6.-8. November 2023

 

Das war das Motto, unter dem Anfang November in Nürnberg die Fachkonferenz der Freund*innen der Bibelgesellschaften und bibelpädagogischen Einrichtungen stattfand.

Ausgerichtet und organisiert wurde die Konferenz vom Bibel Museum Bayern (BMB) unter Leitung von Astrid Seichter und ihrem Team. Die 16 Teilnehmer*innen erkundeten am ersten Tag das 2022 neu eröffnete Bibelmuseum und konnten in einem Gespräch mit Prof. Dr. Lanckau das bibelwissenschaftliche Konzept des Museums erörtern.

Der zweite Tag der Tagung begann mit einer Andacht in und einer Führung durch die Lorenzkirche. Es folgte ein Besuch im Landeskirchlichen Archiv, wo wahre Schätze präsentiert wurden, wie das von Andreas Osiander veröffentlichte Manuskript von Nikolaus Kopernikus mit seinen Thesen zum heliozentristischen Weltbild oder die großformatigen Drucke der Holzschnitte von Albrecht Dürer.

 Anschließend ging es ins Germanische Nationalmuseum, wo das das dortige museumspädagogische Programm im Bereich Religion mit den Schwerpunkt Bibel in der Stadt näher beleuchtet wurde.

 Als Ausklang des Tages wurde zuerst in einem professionellem Escape-Room das Enträtseln geübt und anschließend in einer lockeren Runde ein Escape-Spiel zum Thema Bibel erprobt.

Am Mittwoch tauschten sich die Teilnehmer dann ausführlich und intensiv aus: über die Programme und Inhalte der einzelnen Einrichtungen sowie Möglichkeiten zur Vernetzung. Die Teilnehmenden gingen mit vielen Impulsen für ihre Arbeit und neuen Kontakten nach Hause.


Bestie, Dämon oder Löwe?

Über ein besonderes Ausstellungsstück im BIBEL MUSEUM BAYERN

 

Abb. 1: Spolie im BMB (Foto: F. Linsmeier, BMB.

Etwas unscheinbar kommt dieses Ausstellungsstück (Abb. 1) daher, das große Sandsteinquader mit Tierdarstellung im Flachrelief, eingestellt in ein rundes Medaillon in einem Bogenfeld, auch Lünette genannt. Doch es ist ein außerordentlich interessantes Stück: Gefunden wurde es bei den Ausgrabungen im Pfarrhof, verbaut als Kämpferstein eines Entlastungsbogens der westlichen Grundstücksmauer (Abb. 2), die wahrscheinlich ins 15. Jahrhundert datiert. Anhand der Darstellung – vergleichbare Tierdarstellungen sind v.a. in der Romanik verbreitet – stammt der Fund aber wahrscheinlich aus dem 11. oder 12. Jahrhundert.

Abb. 2: Auffindung der Spolie in der Ausgrabung (Foto: Stadt Nürnberg−Stadtarchäologie).

Er ist also älter. Es handelt sich folglich um eine Spolie, ein wiederverwendetes Bauglied. Damit ist es vermutlich das älteste Fundstück, das bei den Ausgrabungen im Pfarrhof gefunden wurde. Zudem verweist es auf eine Bebauung auf der Lorenzer Stadtseite, über die noch wenig bekannt ist – insbesondere Steingebäude, denn wahrscheinlich waren in dieser Zeit lediglich Kirchen und Herrschaftsgebäude aus Stein gebaut. Steinbauten waren teuer und bedurften besonderen Know-hows beim Bau. Insofern liegt die Vermutung nahe, dass der Stein einstmals den Vorgängerbau der heutigen Lorenzkirche, die Laurentiuskapelle, zierte.

 

Abb. 3: Romanisches Löwenrelief, Georgskirche, Bensheim (Foto: https://denkxweb.denkmalpflege-hessen.de/media/anzeige/1/2/424/BE478.jpg).

Was die Darstellung genau zeigt, lässt sich nicht mit abschließender Sicherheit sagen, dafür ist die Diversität des romanischen Bilderschatzes zu groß, die Darstellung zu uneindeutig. Sie könnte einen Dämon zeigen oder ein Fabelwesen. Am ehesten ist hier vielleicht ein Löwe zu sehen. Die Bildkomposition weist große Ähnlichkeiten mit andern romanischen Löwenbildern auf (Abb. 3).

Abb. 4: Löwenskulpturen, Heidenturm, Nürnberg (Foto: A. Bassing-Kontopidis, BMB).

Vergleicht man den Löwen aus dem Lorenzer Pfarrhof mit anderen Löwendarstellungen der gleichen Epoche in Nürnberg, wie z. B. die vollplastischen Löwen auf der Ostseite des Heidenturms (Abb. 4), in dem sich das Chorhaupt der Burgkapellen befindet, so fällt doch die eher unbeholfene bildhauerische Qualität des Flachreliefs auf: Ungelenk sind die vier Beine des Löwen nebeneinandergestellt, sein Schwanz ist wulstig über den Rücken gelegt. Der Kopf mit spitzen Ohren ist dem Betrachter zugewandt. Er scheint den Betrachter förmlich anzugrinsen, wenig einschüchternd ist sein Blick. Doch welche Bedeutung hatte die Löwendarstellung zu ihrer Entstehungszeit? Als apotropäisches – das Unheil abwehrende – Zeichen zierten zahlreiche Löwen Fassaden und Portale von Kirchen und Herrschaftshäusern der Romanik. Als Portallöwen hielten sie vielerorts Wache oder wuselten mit vielerlei anderem fantastischen „Getier“ auf romanischen Kapitellen und Bildfriesen. Der Löwe gehört dabei nicht nur zu den in Mittelalter – insbesondere in der Romanik – und Altertum am meisten dargestellten Tieren, sondern auch zu den am häufigsten im Alten Testament genannten Tieren. Der Herr des Tierreichs steht in der Bibel wie auch in der weltlichen Symbolik in Altertum und Mittelalter für Kraft und Stärke, und ist daher häufig Herrschaftssymbol. Auch wird er als Verweis auf Jesus gesehen, dem „Löwen aus Juda“ wie es in der Genesis (Gen 49,9) verheißt. In der Thronvision der Offenbarung ist er Wächter des Thron Gottes (Offb 4,7-8) und wurde in der Folge zum Evangelistensymbol. Doch er steht auch für Angriffslust, für Unberechenbarkeit, verkörpert das Böse oder gar den Teufel. Im mittelalterlichen Bildverständnis verkörpert er auch das Böse, welches der Mensch gebannt und sich Untertan gemacht hat. In diesem Sinn sind auch seine apotropäischen Eigenschaften zu sehen, derer man sich an Fassaden oder Portalen von Kirchen und Herrschaftsgebäuden bedient. Dabei waren all diese verschiedenen Bedeutungsebenen untrennbar miteinander verwoben, waren unterschiedliche Seiten ein und derselben Medaille. Insofern ist auch bei der Löwendarstellung im BIBEL MUSEUM BAYERN davon auszugehen, dass sie unterschiedliche Eigenschaften in sich vereint.

Autorin: A. Bassing-Kontopidis

 

Literatur- und Quellenauszug:

Zander-Seidel, Jutta: De Bestiis oder Von den Tieren. In: Mittelalter. Kunst und Kultur von der Spätantike bis zum 15. Jahrhundert, Nürnberg 2007, S. 192–202.

Fehring, Günter P.; Ress, Anton; Schwemmer, Wilhelm: Die Stadt Nürnberg (Bayerische Kunstdenkmale, Kurzinventar 10), München 1977.

Riede, Peter: Löwe, 2010: https://www.bibelwissenschaft.de/wibilex/das-bibellexikon/lexikon/sachwort/anzeigen/details/loewe/ch/10ea96df927afcc65cd50815a4cb97e4/ (zuletzt besucht am 14.09.2022)


Ein Förderverein für das Bibelmuseum – werden Sie Gründungsmitglied!

Viele Museen haben ihren eigenen Fanclub: ihren Förderverein. Einen solchen Fanclub gibt es auch für das BIBEL MUSEUM BAYERN, nur ist dieser noch sehr klein und noch kein eingetragener Verein. Um dies nun zeitnah zu ändern, planen die Mitglieder für den zukünftigen „Förderverein des BIBEL MUSEUM BAYERN e.V.“ die Gründungsversammlung. Diese wird am Montag, den 20.06.2022, um 19.00 Uhr im Bibelmuseum stattfinden. Eingeladen sind alle Interessierten.

Sie sind begeistert vom Museum, möchten gerne zukünftig mehr über dessen Arbeit erfahren und mehr daran teilhaben? Sie sind bereit, das Museum in materieller und immaterieller Hinsicht zu unterstützen? Dann werden Sie Gründungsmitglied des Fördervereins und seien Sie von Anfang an dabei!

Wenn wir Ihr Interesse geweckt haben, melden Sie sich bitte über das Kontaktformular auf der Website www.bibelmuseum.bayern/de/foerdern/foerderverein zur Teilnahme an der Gründungsversammlung an. Wir freuen uns auf Sie!

(TB)

Bald 500 Jahre alt: Luthers Septembertestament

Im September feiert das Septembertestament Luthers sein 500jähriges Erscheinen. Ein Buch von herausragender geschichtlicher Bedeutung, denn es ist Luthers erste gedruckte Übersetzung des Neuen Testaments ins Deutsche. Gespickt ist es mit ebenso sensationellen Holzschnitten von Lukas Cranach d. Ä., die die Kritik des Reformators an der Kirche widerspiegeln.

Sie möchten dem Geburtstagskind schon jetzt Ihre Aufwartung machen? Dann kommen Sie es doch zusammen mit seinem Geschwisterkind, dem Dezembertestament, vor Ende Juli in unserer Wechselausstellung „Luther, Spengler und die Reformation in Nürnberg“ besuchen.

Tickets für Ihren Besuch oder für eine einzigartige Führung durch unsere Wechselausstellung erhalten Sie vor Ort oder in unserem Online-Shop: www.shop.bibelmuseum.bayern/de/guided-tours
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

(AS, TB)

Veränderungen beim Bibelmuseum

Ein Abschied…

Unsere langjährige und sehr geschätzte Mitarbeiterin Frieda Lennert ist in den Ruhestand gegangen. Seit 2007 stand sie im Dienst des Bibelzentrums Bayern. Viele kannten Sie v.a. durch ihre herzliche Betreuung im Bibel-Buch-Laden. Stammkund*innen, Besuchende und vor allem Kolleg*innen schätzten sie darüber hinaus für ihre tiefe Menschlichkeit, ihr Wissen und ihre Zuverlässigkeit. Ende April zog Sie aus familiären Gründen – „mit einem lachenden und einem weinenden Auge“, wie sie selbst sagt – nach Nordrhein-Westfalen um.

Wir bedanken uns herzlich bei unserer lieben Frieda für all die guten Jahre mit ihr! Nun wünschen wir ihr mit Gottes Segen eine schöne Oma-Zeit und wunderschöne neue Wege.

… und ein Willkommen!

Herzlich willkommen heißen wir die neue – sehr nette und kompetente – Shopleitung, die seit April Teil unseres Teams ist: Frau Carolin Deubel. Frau Deubel wird unsere Museumbesucher*innen und Kund*innen empfangen, und mit ihrer erfrischenden, sympathischen Art beraten, ebenso wie unsere geschätzte Kollegin und Shop-Mitarbeiterin Monica Giorgetti.

In unserem Museumsshop finden Sie originelle Produkte zu einigen unserer Museumsexponate sowie zum Beispiel Glasblumen, Postkarten, Kinderbücher, Notizblöcke oder hochwertige Holzobjekte, die in inklusiven Werkstätten hergestellt werden. Wir bestellen auch gerne Ihre Lieblings-Bücher für Sie, da wir auch eine „ganz normale“ Buchhandlung sind. Schauen Sie gerne bei uns vorbei!

(Foto von links nach rechts: Carolin Deubel, Frieda Lennert, Monica Giorgetti)

(MG, HB)

Das BIBEL MUSEUM BAYERN öffnet seine Pforten

31.03.2022

Liebe Freundinnen und Freude des BIBEL MUSEUM BAYERN,

wie Sie sich sicher vorstellen können, herrscht bei uns momentan reger Betrieb.

Denn am 8. April öffnen sich unsere Pforten für Besucher*innen! Das fleißige Treiben wurde in den vergangenen Wochen nur durch eine Sache getrübt: Unser Team wurde teilweise vom Corona-Virus erwischt. Daher wird dieser Newsletter kurz und knackig.

Freuen Sie sich auch schon so sehr auf die Eröffnung wie wir? Dann haben wir gute Nachrichten, denn wir haben für Sie einen TEASER vorbereitet, den Sie unter dem folgenden Link ansehen können: https://youtu.be/VJYABjn5FjU

Zudem möchten wir Sie herzlich dazu einladen, virtuell an unserer Eröffnung teilzunehmen! Diese wird per Live-Stream auf Youtube übertragen: https://youtu.be/b2R3tdcBKnI

Tickets für die Ausstellungen und für Führungen können Sie bereits jetzt buchen. Sie finden diese im Shop unter: https://shop.bibelmuseum.bayern/de

Folgen Sie uns auf Social Media, um keinen Einblick zu verpassen! (Instagram: @bibelmubayern Facebook und Twitter: @bibelmuseumbayern)

Wir freuen uns schon sehr auf Ihren Besuch!

Ihr Team vom BIBEL MUSEUM BAYERN

Nicht mehr lange hin! – Der Museumsshop eröffnet

18.02.2022

Nicht nur der Countdown bis zur Eröffnung des Museums läuft, sondern auch bis zur Eröffnung unseres Museumsshops! 11 Tage sind es noch bis zum 01. März, in denen noch fleißig eingeräumt, einsortiert und dekoriert wird. Ab Faschingsdienstag ist der Shop dann von Dienstag bis Freitag geöffnet, ab der Öffnung des Museums auch am Samstag und Sonntag. Wir sind glücklich, dass alles so gut wächst und gedeiht! Etwas, das ebenfalls mit etwas Liebe wächst und gedeiht, kann dann auch jeder im Museumsshop erwerben, nämlich die Microgreens von Grow-Grow Nut zum Selberziehen. Das notwendige Saatgut kommt zusammen mit Kokoserde und einer echten Kokosnussschale daher, in der die kleinen Sämlinge gezogen werden können. Die Microgreens sind nicht nur echte Vitaminbomben, sondern auch noch ein wunderbarer Anblick an grauen Frühjahrstagen! (TB/FL)

Die Objekte ziehen ein!

18.02.2022

Endlich! Wir haben begonnen, die Ausstellungsobjekte in die Vitrinen einzustellen. Den Anfang haben die archäologischen Funde aus dem Lorenzer Pfarrhoff gemacht, die sich jetzt in unserem Schaudepot befinden. Dabei handelt es sich u.a. um Gegenstände des täglichen Gebrauchs aus einem Nürnberger Pfarrhaushalt, wie z. B. Töpfe, Trinkgefäße und Spielsachen für Kinder. Wir zeigen aber auch Speisereste, wie Knochen und Muschelschalen, sowie architektonische Fragmente von diversen Gebäuden, die im Laufe der Zeit auf dem Gelände des heutigen Pfarrhofs gestanden haben. Die Objekte wurden bei den Grabungsarbeiten vor Beginn des Neu- und Umbaus im Lorenzer Hof gefunden. Sie stammen aus dem Zeitraum zwischen dem 12. und 20. Jahrhundert.

Auch unsere Bodenvitrinen wurden mit archäologischen Funden aus dem Lorenzer Hof gefüllt. Besucher*innen können durch die Glasdeckel die darunterliegenden mittelalterlichen – im Boden liegenden – Schätze entdecken.

Ihren Weg in die Vitrinen haben auch unsere kostbaren Handschriften und Druckwerke gefunden. Hierzu gehören u.a. eine Torarolle, eine Koberger-Bibel von 1483 und auch eine winzige Haarknotenbibel. (SL)

Wer lauscht hier was?

18.02.2022

Hanna Buhl und Felix Linsmeier sind unsere beiden neuen Mitarbeiter*innen, die seit Februar unser Team verstärken. Hier lauschen sie gerade an unserer Hörstation „Die Bibel im Dialekt“. Während Frau Buhl sich als Museumspädagogin oft im Museum aufhalten wird, ist Herr Linsmeier als betriebswirtschaftlicher Referent eher in unseren Büros anzutreffen. Mit Begeisterung erkunden sie hier gerade das Bibel Museum Bayern. Wir freuen uns sehr über die neuen Mitstreiter im Team.

Wollen Sie lauschen, was die beiden gerade über ihre neue Arbeit denken? Ihre Gedanken beschreiben beide so: Frau Buhl sagt „Erkunden, Erzählen & Erleben!“ und Herr Linsmeier „‘Nicht meine Aufgabe‘ – das gibt’s bei uns nicht!“ (AS)

Eröffnung des Museumsshops am 1. März 2022

22.01.2022

Schon etwas mehr als einen Monat vor der Eröffnung des Bibelmuseums öffnet unser Museumsshop am Faschingsdienstag seine Pforten. Er befindet sich im Vorderhaus des Lorenzer Pfarrhofs zwischen Lorenzer Laden und Laurentius. Wir freuen uns sehr, Sie hier fortan mit einer kleinen, aber feinen Produktpalette überraschen zu können: Neben einer umfangreichen Auswahl an Bibeln und Artikeln rund um die Bibel bieten wir Ihnen exklusive Produkte zur Ausstellung. Ergänzt wird das Sortiment durch besondere Artikel aus nachhaltiger Produktion und schönen Geschenken aus inklusiven Werkstätten. Kommen Sie doch einfach vorbei, und stöbern und kaufen Sie nach Herzenslust ein! (FL, TB)

>> Die Öffnungszeiten können Sie vor der Eröffnung des Shops der Webseite entnehmen

Sonderausstellung: Luther, Spengler und die Reformation in Nürnberg

22.01.2022

Mit dem Museum eröffnen wir im April auch unsere erste Sonderausstellung, die sich um die Reformation in Nürnberg dreht, und dabei – neben Martin Luther – erstmals Lazarus Spengler, ein außergewöhnlicher Vertreter der Nürnberger Laienreformation, in den Fokus stellt. Nürnberg ist um 1500 eine europäische Metropole. Dort zählt der Ratsschreiber Lazarus Spengler früh zu den Anhängern Martin Luthers. Spengler entstammten dem gebildeten Bürgertum, das Kritik an den Verhältnissen innerhalb der Kirche übt. Er riskiert seine persönliche Sicherheit, als er öffentlich Partei für den Reformator ergreift. In den 1520er Jahren nutzt er seinen Einfluss als Leiter der städtischen Verwaltung, um die lutherische Lehre in Nürnberg und darüber hinaus durchzusetzen. (SL)

Rauhnächte-Festival im Lorenzer Pfarrhof – echt magisch!

22.01.2022

Traditionell geht es in Nürnberg nach den Weihnachtsfeiertagen etwas beschaulicher zu. Doch vergangenes Jahr wurde der Nürnberger Innenstadt mit dem Rauhnächte-Festival vor der Jahreswende Leben – man könnte auch sagen Magie – eingehaucht. Mit vollem Erfolg, wie die Stadt Nürnberg mitteilte. Trotz des schlechten Wetters bestaunten viele Zuschauer die zahlreichen Lichtinstallationen und Aktionen.

Insbesondere die audiovisuelle Klanginstallation „The Arrival“ im Lorenzer Pfarrhof erfreute sich dabei eines großen Besucherzustroms. Bereits von außen zog der in rotes Licht getauchte Eingang zum Pfarrhof alle Aufmerksamkeit auf sich und bildete einen visuellen Auftakt zur Darbietung im Innenhof. Hier begeisterte die mystische, etwas melancholische, aber dennoch euphorisierende elektronische Musik von Frieder Nagel. Kombiniert mit der in rot und weiß pulsierenden Projektion von Maotik, die mit der durchfensterten Hausfassade spielte, war es ein äußerst mitreißendes Gesamterlebnis. (TB)

Thinktank Museumspädagogik

22.01.2022

Das museumspädagogische Team des Bibel Museums Bayern hat einen Thinktank mit Kolleg*innen aus der bayerischen Landeskirche und aus anderen Museen durchgeführt. Das gegenseitige Kennenlernen und die Zusammenarbeit haben viel Spaß gemacht. Wir haben das geplante Programm des Bibel Museums Bayern unter die Lupe genommen und viele tolle Ideen entwickelt, wie und wo unser Angebot noch erweitert und vertieft werden kann. (SL)

Ein neuer Weg ins Buch der Bücher
Eröffnung des BIBEL MUSEUM BAYERN am 7. April 2022!

21.12.2021

Mit großer Freude können wir Ihnen mitteilen, dass das BIBEL MUSEUM BAYERN, eines der Leuchtturmprojekte der ELKB, im Rahmen eines offiziellen Festaktes durch Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm am 7. April 2022 eröffnet wird. Der Träger des Bibelmuseums ist das Bibelzentrum Bayern AöR, dessen Vorsitzender des Verwaltungsrates ist Herr Prof. Dr. Stefan Ark Nitsche, Regionalbischof i.R.

Endlich ist es so weit und alles steht auf Start im BIBEL MUSEUM BAYERN. Ermöglicht haben all das unserer Förderer, denen wir dafür sehr dankbar sind: der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, den Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, der Zukunftsstiftung der Sparkasse Nürnberg, der Bayerischen Landesstiftung, der Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern, dem Programm Neustart Kultur und dem Deutschen Verband der Archäologie e.V.

Wir freuen uns sehr, die ersten Besucher am 8. April 2022 im Museum begrüßen zu dürfen. Ein großes Interesse am Bibelmuseum ist bereits spürbar. Viele Menschen kommen täglich neugierig in den Lorenzer Pfarrhof, in der Hoffnung einen Blick in das Museum werfen zu können. Und am 8. April 2022 ist es dann endlich möglich! (BM)

Weihnachten – DIE gute Nachricht!

21.12.2021

Der Begriff „Evangelium“, der in etwa „gute Nachricht, frohe Botschaft“ bedeutet, stammt aus dem antiken Herrscherkult: Ein militärischer Sieg ist ein Evangelium, ebenso die Geburt eines Thronfolgers. Der „Kalenderstein von Priene“ aus Kleinasien (siehe Abb.) würdigt so die Geburt von Kaiser Augustus. Denn der Kaiser hat Frieden geschaffen und ist von der Vorsehung als Retter für die Menschen geschickt worden. Seine Geburt ist ein Evangelium, denn sie ist die Geburt eines Gottes.

Der Evangelist Lukas wendet den Begriff in seiner Weihnachtsgeschichte auf die Geburt Christi an. Hier spricht der Engel zu den Hirten (Lk 2,10, Neue Genfer Übersetzung): „Ich bringe euch eine gute Nachricht, über die im ganzen Volk große Freude herrschen wird.“ Für Lukas ist klar: Nicht die Geburt eines Kaisers, sondern Christi Geburt, das ist für die Menschen die gute Nachricht. Denn er bringt den Frieden und er ist der Retter. Diese Geburt geschieht nicht in einem Palast. Und die Nachricht davon geht auch nicht zuerst an die Herrschenden. Sie geht an die einfachen Menschen, nämlich die Hirten auf dem Feld. Weihnachten stellt die bestehenden Verhältnisse auf den Kopf. (SL)

 

Rauhnächte im Museum – Besuchen Sie den Lorenzer Pfarrhof!

21.12.2021

Vom 28.12.21 bis einschließlich 30.12.21 lädt das Rauhnächte-Festival, die Winteredition von „Muse im Museum“, zur ungewöhnlichen Stadtentdeckung und Neulandbegehung ein. Der Lorenzer Pfarrhof ist einer von neun Spielorten.

Durchquert man neben der Lorenzkirche den Torbogen zum Innenhof des neuen Lorenzer Pfarrhofs, in dem sich auch das BIBEL MUSEUM BAYERN befindet, betritt man die Klangwelt des Komponisten Frieder Nagel. Zusammen mit der Digitalkunst von Mathieu le Sord aka Maotik verschmilzt Nagels Musik zu einem audiovisuellen Gesamterlebnis, das sich thematisch mit dem Umbruch, dem Übergang sowie dem Unbekannten und Unerklärlichen auseinandersetzt. Das Alte ist vorbei, das Neue nur eine Ahnung. Die audiovisuelle Komposition fängt diese Zeit der Ungewissheit und der damit verbundenen Gefühle wie Furcht, Aufregung, Neugierde und Erwartung in elektro-akustischer Komposition und abstrakter Projektion auf die Fassade des Innenhofs ein.

>> Infos: Die audiovisuelle Klanginstallation ist von Dienstag, 28.12.21, bis einschließlich Donnerstag, 30.12.21, jeweils von 17.00 bis 21.00 Uhr zu sehen, Eintritt ist frei, es gilt 2Gplus

 

1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland

21.12.2021

Im Februar 2021 startete das gleichnamige Jubiläumsjahr. Jetzt jährt sich das Ereignis, auf das sich das Jubiläum bezieht: In einem Dekret vom 11.12.321, erhalten im Codex Theodosianus, einer spätantiken Gesetzessammlung, erlaubt der römische Kaiser Konstantin (reg. 360-337 n.Chr.) jüdischen Bürgern von Colonia Claudia Ara Agrippinensium (Köln), Mitglied der Curia, dem Rat der Stadt, zu werden. Was wie ein Privileg wirkt, ist tatsächlich eine Bürde. Die Mitgliedschaft in der Curia ist kostspielig, weshalb sich nichtjüdische Bürger zunehmend verweigern. Die Lücke soll durch vermögende jüdische Bürger geschlossen werden. Dennoch ist das Dekret der älteste Hinweis auf die Existenz jüdischen Lebens im Gebiet des heutigen Deutschlands. (SL)

Prof. Dr. Stefan Ark Nitsche übernimmt Vorsitz im Bibelzentrum Bayern AöR

30.07.2021
Nachdem der ehemalige Landesbischof der ELKB, Dr. Johannes Friedrich seinen Rücktritt erklärte und offiziell von seinem Amt zurückgetreten ist, übernahm Prof. Dr. Stefan Ark Nitsche den Vorsitz. In der Verwaltungsratssitzung vom 24.06.2021 wurde der evangelische Regionalbischof i. R. zum neuen Vorsitzenden des Bibelzentrum Bayern AöR gewählt und von allen Mitgliedern begrüßt. Dr. Friedrich, der das Amt seit 2011 innehatte, bleibt weiterhin Mitglied des Verwaltungsrates. 
Nitsche ist damit auch zuständig für das neue Bibelmuseum Bayern im Lorenzer Pfarrhof, das im Frühjahr 2022 eröffnet werden soll. Er „mache gern mit“, wenn es darum gehe, für das Museum möglichst viele Leute anzulocken, sagte der Theologe. Das Haus werde „viele Rendezvous mit der Bibel“ ermöglichen. Man solle in der Bibel „spazieren gehen und sich von ihr inspirieren lassen“. Mit „Tat und Rat“ will Herr Professor Nitsche Frau Harders, der Geschäftsführerin und Museumsdirektorin sowie dem Team zur Seite stehen, um gemeinsam das Bibelmuseum zu positionieren. Ziel ist es, das Buch der Bücher, also die Bibel, wieder stärker ins Bewusstsein der Menschen zu rufen. Zudem betreibt das Bibelzentrum einen Buchversand und ab Herbst 2021 einen eigenen Museumsshop.

Ein Corso zur Eröffnung von „Muse im Museum“ am 10.07.2021

30.07.2021
Zur Eröffnung der Reihe „Muse im Museum“ zogen die Museen am 10. Juli ab 15:30 Uhr durch die Nürnberger Innenstadt. Der Corso bildete den Auftakt der Veranstaltungsreihe, zu der sich 23 große und kleine Museen in bislang unbekanntem Ausmaß zusammen-getan haben. Oldtimer, Postkutsche, Artist*innen, die Marching-Band „Hotclub“ und vor allem die Mitarbeiter*innen, die in den Museen arbeiten, formten diesen Corso. Treffpunkt und Start war an der Lorenzkirche vor dem Bibelmuseum und ging dann über die Theatergasse zum Hallplatz über Kornmarkt und endete am Jakobsplatz. Bei den Stopps des Kultur-Umzugs fanden immer Aktionen statt.
Wir, das Bibelmuseum präsentierten uns mit dem Motto „Nürnberg – Zentrum des Bibeldrucks“. Unsere mobile Druckerpresse stand auf einem Lastenfahrrad und wurde von Herrn Stralka (Ehemann von der 2. Vorstandsvorsitzende des Verwaltungsrates, Frau Jakob-Stralka) gefahren. Bei den Stopps wurde von interessierten Kindern der „Bibelspruch Psalm 23“ unter Anleitung von Frau Seichter, pädagogische Leitung des Bibelmuseums, gedruckt. Auch Nürnbergs Oberbürgermeister Herr König war von unserer historischen Druckerpresse begeistert und blickte den Kindern beim Drucken über die Schulter.
Ein zusätzliches Highlight war, dass in der mitgeführten 350 Jahre alten Original-Endter-Bibel mit Archivhandschuhen geblättert werden konnte. So konnten wir einen kleinen Aspekt unserer Ausstellung präsentieren, um Lust zu machen, das Museum nach seiner Eröffnung im Frühjahr 2022 zu besuchen.
Nähere Infos auf Nürnberg Kultur.

Unser Lichtträger tritt zurück

24.06.2021
Unser Vorstandsvorsitzender, der ehemalige Landesbischof der ELKB, Dr. Johannes Friedrich ist von seinem Amt zurückgetreten. Mit tief greifender Trauer, aber auch großem Verständnis für diese Entscheidung haben wir am 24.06. Dr. Friedrich offiziell von seinem Amt als Verwaltungsratsvorsitzenden und damit 1. Vorsitzenden des Bibelzentrum Bayerns verabschiedet.
Claudia Harders, die Geschäftsführung des Bibelzentrum Bayerns, drückte in ihrer Rede die Gefühle aller Mitarbeiter*innen aus, in dem sie sagte:
„Dank Ihres enormen Einsatzes stehen wir nun kurz vor der Eröffnung des Bibel Museum Bayern. Ihre Kraft und Zuversicht haben uns Licht auf dem oft dunklen, schwierigen Weg gegeben. Auch ich möchte heute meinen ganz persönlichen Dank und den Dank aller Mitarbeiter*innen unter ein Lichtwort der Bibel stellen. Es ist ein Satz aus dem Psalm 119,105:
„Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Weg.“

Wenn wir einen Fuß vor den anderen setzen und gemeinsam darauf vertrauen, dass Gott uns führt, dann leitet uns sein Licht heraus aus den Schwierigkeiten. Das Licht auf unserem Weg hilft uns aber nur weiter, wenn wir auch aktiv den nächsten Schritt wagen. Und hierbei haben Sie das Bibelzentrum und jeden von uns persönlich immer mit guten Worten und Taten unterstütz:

"Sie waren und sind unser Lichtträger!“

Dr. Friedrich, der den Vorsitz seit 2011 innehatte, bleibt weiterhin Mitglied des Verwaltungsrates. Der ehemalige Regionalbischof Prof. Dr. Stefan Ark Nitsche wurde vom Verwaltungsrat zum neuen Vorsitzenden gewählt.

 

Bibelmuseum nimmt am Corso der „Muse im Museum“ am 10.07.2021 teil

24.06.2021
Kultur und Kunst in Nürnberg erwachen nach einer langen Corona-Pause langsam wieder zum Leben.
So entstand der Veranstaltungsreigen der Museen „Muse im Museum“. Die Idee fand sofort Begeisterung bei den Nürnberger Museen durch dieses Format den Museen Präsenz und Aufmerksamkeit zu verschaffen.
Insgesamt schlossen sich 22 Museen an Auftakt ist der Museumsumzug (Corso) durch die Nürnberger Innenstadt am Samstag, den 10.07.2021 ab ca. 14:30 Uhr. Gestartet wird an der Lorenzkirche, angereichert mit Zwischenstopps für Aktions-und Mitmachangebote endet der Zug am Kornmarkt. Es können die historischen und teils ausgefallen Fahrzeuge bewundert werden. Begleitet wird der Zug von Darstellern (Feuer, Spielen usw.) und Marching Bands.

Das Bibelmuseum präsentiert sich unter dem Motto „Nürnberg– Zentrum des Bibeldrucks“. Unsere mobile Druckerpresse steht auf einem Lastenfahrrad und bei den Stopps wird ein „Bibelspruch“ gedruckt. Wir freuen uns auf zahlreiche Kinder und Erwachsenen, die das gerne ausprobieren möchten. Natürlich laufen alle unsere Mitarbeiter*innen, auch unser Bibelhund „Popeye“ mit. Somit können Sie sich einen ersten Eindruck bzw. ein Bild machen, wer alles im Bibelmuseum arbeitet und damit verbunden ist.

 

Weitere Informationen finden Sie unter: https://www.nuernberg.de/internet/nuernbergkultur/muse_im_museum.html

Eine interaktive Karte mit allen teilnehmenden Museen finden Sie unter: https://bit.ly/3yq1E2z 

Mit Mimik und Gesten sprechen

04.06.2021
Mit Hilfe der Gehörlosengemeinde ist die Spur für Gebärdende für unseren Mediaguide entstanden. Die Gebärdensprache ist als eigenständige Sprache in Deutschland seit 2002 anerkannt. Weltweit gibt es fast 140 verschiedenen Gebärdensprachen. Dialekte sind hier nicht mit eingerechnet. Während sich einzelne Gesten, wie z.B. „Wurst oder Sonntag“ im Norden und Süden Deutschlands unterschieden, ist die Grammatik gleich. Wenn in der Lautsprache „Wie heißt du?“ gefragt wird, wird „Dein Name was“ gebärdet. Das macht das Übersetzen nicht einfach. Das trifft auch auf die biblischen Texte zu. Für unseren Mediaguide sind verschiedene Bibeltexte übersetzt worden, für die zur Vorarbeit eine theologische Diskussion für die richtigen Gesten geführt wurde.
Nun ist die Gehörlosengemeinde unsere Nachbarin und hat uns einen Einblick in ihre Sprache gegeben. Besonders faszinierend ist das fehlende „Sie“. Wie im Englischen das „you“ gibt es nur das „Du“ als Ansprache. Ob das einer der Gründe ist, dass wir die Zusammenarbeit am Mediaguide so sehr genossen haben?

Wir freuen uns sehr an dem netten und aufgeschlossenen Kontakt.

„Mamma Mia mein Kreuz!“  Einblicke in unseren Depot-Alltag

28.05.2021
Auch im Keller unseres Bibelmuseums wird kräftig gewerkelt! Das Depot ist nicht für die Öffentlichkeit zugänglich, aber es ist sicher interessant für Sie zu erfahren, wie dort gearbeitet wird.
„Hunderte“ Kisten mit alten, wertvollen Bibeln, unterschiedliche Arten religiöser Bücher, Leihgaben und Spielen und anderen musealen Objekte werden seit letzten November ins Depot gebracht, in die Regale eingeräumt, digital erfasst, katalogisiert, recherchiert und archiviert.
Nach dieser Erfassungsphase folgt das Fotografieren für die digitalisierte Datenbank: jedes Objekt wird aus mehreren Perspektiven abgelichtet, bei den Bücher kommt zuerst das Frontispiz auf den speziellen Fototisch unter den zwei summenden Lampen. Dann werden immer die Rückseite und die letzte Seite fotografiert und hochkant gestellt wir der Buchrücken erfasst. Einige Seiten, mit besonderen künstlerischen oder historischen Besonderheiten, werden zum Schluss einzeln aufgenommen.
Immer muss eine Echtfarbmusterkarte und ein Meterstab mit auf dem Bild sein. Ebenso die Zettel, die für die Archivsignaturen verwendet sollten auf den Fotos immer gut sichtbar sein. Diese sind aus einem speziellen, säurearmen Papier und jedes Objekt wird sehr vorsichtig nur mit speziellen weißen Baumwollhandschuhe angefasst.

Ab und zu wird im Depot sogar eine gewisse „körperliche Akrobatik“ gefragt: um die voluminösen Bibeln am besten vor das Objektiv zu bekommen, klettert unsere Mitarbeiterin gerne auf den Stuhl, beugt sich nach vorne und nach unten, und stöhnt manchmal dann, ein wenig steif aber zufrieden, am Ende ihres Arbeitstages im Depot: „Aber Mamma Mia mein Kreuz!“.

Pfingsten und das jüdische Wochenfest Schawuot

22.05.2021
Das Wort „Pfingsten“ stammt vom Griechischen pentēkostē hēméra, der 50. Tag. Gemeint ist der 50. Tag nach der Auferstehung Jesu, die sich während des jüdischen Pessachfestes ereignet hat. Das nächste große jüdische Fest nach Pessach ist „Schawuot“. Der Name bedeutet wörtlich: „die Wochen“. Gemeint sind 7 Wochen mit jeweils 7 Tagen und einem zusätzlichen Tag. Schawuot findet also am 50. Tag nach Pessach statt. Das bedeutet: Ostern und Pfingsten ereignen sich zeitgleich mit jüdischen Festen.
In der Zeit Jesu gehören Pessach und Schawuot zusammen mit dem Laubhüttenfest Sukkot zu den drei Wallfahrtsfesten. Nach dem 5. Buch Mose / Deuteronomium 16,16 ist es eigentlich eine religiöse Pflicht für alle erwachsenen jüdischen Männer, jedes Jahr an jedem der Feste zum Tempel nach Jerusalem zu ziehen. Doch Für viele ist der Weg zu weit. Dennoch strömen an den Festen zahlreiche Pilger aus aller Welt zum Tempel.
Die Apostelgeschichte erzählt, dass sich die kleine christliche Gemeinde während des Schawuot-Festes an einem Ort versammelt hat, als der Heilige Geist auf sie herabkommt. Vom Geist inspiriert, wenden sich die Jünger*innen predigend an die Pilger. Diese kommen aus aller Welt und haben unterschiedliche Muttersprachen. Doch verstehen sie die Predigt. Denn der Heilige Geist befreit den Jünger*innen die Zungen, sodass sie in allen Sprachen sprechen können.

Warum blühen Veilchen im Lorenzer Pfarrhof?

30.04.2021
„Sei wie das Veilchen im Moose, sittsam bescheiden und rein, und nicht wie die stolze Rose, die immer bewundert werden will sein.“. Dieser Spruch, bekannt aus Poesiealben, weist dem Veilchen eindeutige Merkmale zu.

Veilchen sind auf mittelalterlichen Tafelbildern –auch in der Lorenzkirche- zu sehen. Sie stehen für die Demut und die Bescheidenheit der ihr zugeordneten Person.
Im Hohelied 2,1 (Lut17) steht: „Ich bin eine Blume im Scharon, eine Rose im Tal.“ Und diese Blume wird oft als Veilchen dargestellt.
Wie kommt es, dass Veilchen und Bescheidenheit zusammengedacht werden?
In den Beeten des Lorenzer Pfarrhofes ist es zu entdecken:
Das Veilchen duftet nur schwach, aber es breitet sich unermüdlich aus und ist dabei anspruchslos.
Doch noch mal zum Spruch: Die Konkurrenz zur Rose kennt die Bibel nicht. In der BasisBibel wird aus der Rose eine Lilie.
In der Guten Nachricht ist die Blume eine Frühlingsblume und hier sind wir wieder bei unserem Veilchen.
In dem Vers geht es um die Verschiedenheit der zwei Pflanzen und ihrer Blüten. Genau das Nutzen die Maler:innen im Mittelalter.
Die Pflanzen verdeutlichten die nicht darstellbaren Eigenschaften der Person.

Ostern – das Fest der Auferstehung Jesu Christi

© Universitätsbibliothek Erlangen-Nürnberg, MS 1, Bl.768 l

26.03.2021
Das Bild zeigt den Kreuzestod Jesu gemäß der Darstellung des Johannesevangeliums. Ein Soldat stößt dem Verstorbenen eine Lanze in den Leib. Blut und Wasser treten aus der Wunde aus. Der andere Soldat deutet auf Jesus. Er ist Zeuge für dessen Tod in Erfüllung der Schrift. Maria und der Jünger Johannes stehen am Rand der Szene. Voll Trauer wenden sie den Kopf ab.

Doch auf den Tod folgt die Auferstehung, auf Karfreitag der Ostersonntag. Die Evangelien berichten nicht über das Geschehen der Auferstehung selbst. Sie bleibt ein Geheimnis des Glaubens. Die Evangelien berichten stattdessen über das leere Grab und über Begegnungen mit dem Auferstandenen.
Nach Matthäus, Markus und Lukas wird das leere Grab von Frauen entdeckt, die den Leichnam Jesu salben möchten, darunter Maria Magdalena. Johannes berichtet, dass Simon Petrus mit einem anderen Jünger zum leeren Grab kommt. Mit dabei ist auch hier Maria Magdalena. Immer gehört sie zu denen, die mit der frohen Botschaft der Auferstehung Jesu zunächst zu den anderen Jüngern, aber letztlich auch zu allen Menschen gesandt werden.
Deshalb kann uns der Apostel Paulus hoffnungsfroh verkünden (1 Thess 4,14): „… wenn wir glauben, dass Jesus gestorben und auferstanden ist, so wird Gott auch die, die da entschlafen sind, durch Jesus mit ihm führen.“

Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren!

26.03.2021
Wir eröffnen demnächst unseren Museumsshop und unser Team ist fleißig am Produkte designen, aussuchen, bestellen und einräumen.

Die Entwicklungen können Sie schon durch die Schaufenster am Lorenzer Platz 10 erkennen. Wir sind neben dem „Lola“– dem Lorenzer Laden zu finden.
Wir verkaufen, wie schon im alten Bibel-Buch-Laden, eine breite Auswahl rund um die Bibel, aber auch ganz neue Produkte, die zu unserem Museum passen. Weiterhin können Sie über uns Bücher jeglicher Art bestellen. Schreiben Sie einfach eine Mail an shop@bibelmuseum.bayern oder rufen Sie an unter: 0911-477789-417.

Was alles unsere Produktpalette umfasst, stellen wir Ihnen auf unseren Social-Media-Kanälen in den folgenden Wochen genauer vor.

 

Wir sind in den sozialen Netzwerken

19.02.2021
Das Bibelmuseum hat nun offiziell am letzten Freitag seine Social-Media-Kanäle gestartet.
Ab sofort können Sie uns auf TwitterInstagram und Facebook folgen. Wir posten regelmäßig Informationen über das Museum, unsere Arbeit, Themen rund um die Bibel und vieles mehr. Dabei werden wir zweimal im Monat einen Bereich des Museums vorstellen, Bezüge zu aktuellen Geschehnissen im kirchlichen Kalender nehmen und viele witzige sowie interessante Berichte zu unserer Arbeit abseits des „normalen“ Museumsbetriebs posten.
Unter dem Hashtag #bibelmubayern kann jeder mit unserem Museum in Kontakt treten.
Wir freuen uns auf Ihren virtuellen Besuch und den regen Austausch mit Ihnen. Alle Interessierten sind herzlich dazu eingeladen, die Social-Media-Kanäle des Bibel Museum Bayern zu liken und zu abonnieren!

Gumbertusbibel – ein Prachtwerk aus dem Mittelalter


Audio-Datei: ©BR/Marion Christgau

19.02.2021
Bis zur Erfindung des Buchdrucks waren Bibeln wertvolle Einzelstücke. Der Text wurde immer wieder von Hand abgeschrieben und meist kunstvoll mit Illustrationen versehen. Im 11. Jahrhundert entstanden zunächst in Italien, dann, im 12. Jahrhundert auch nördlich der Alpen prunkvoll ausgestattete Riesenbibeln. Sie wurden zum Gebrauch in Klöstern und Stiften angefertigt, waren aber dem einfachen Gläubigen nicht zugänglich.
Eine der wohl schönsten und damit auch kostbarsten Bibeln ist die Gumbertusbibel, die sich heute in der in der Universitätsbibliothek der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg befindet und dort digitalisiert wurde. Mit Maßen von 67 x 46 cm und einem Gewicht von 40 kg ist sie nicht nur zu groß und zu schwer, um im Original im Bibelmuseum gezeigt werden zu können, auch konservatorische Gründe verbieten es.
Moderne Technik erlaubt es bei uns in der Aktivstation zur Gumbertusbibel im Digitalisat zu blättern. Außerdem sind Informationen zu den Illustrationen und besonderen Textstellen zu finden.

Dieses ausgesprochen kostspielige Projekt, für das noch immer UnterstützerInnen gesucht werden, erregte schon vor der Eröffnung des Museums große Aufmerksamkeit und so wurde es in einem Gespräch mit dem Bayerischen Rundfunk vorgestellt.

 

Zwei Herzen schlagen in uns!

29.01.2021
Seit mehreren Monaten schlagen in unserer Kollegin zwei Herzen!
Wir freuen uns: Das erste Bibel Museum Bayern-Baby kommt demnächst auf die Welt!

Doch jetzt heißt es Abschied nehmen, und hier schlagen auch in uns zwei Herzen: Einerseits freuen wir uns alle über das kleine Wunder, andererseits sind wir sehr traurig, auf die Mitarbeit von Frau Bassing-Kontopidis verzichten zu müssen.Uns wird ihr fröhliches Wesen fehlen – klar auch der leckere Pastizio (griechische Lasagne) – aber vor allem ihr großes Talent zu organisieren, zu kuratieren und zu unterstützen.

Frau Bassing unterstützte unser Team seit 2017. Zuerst vor allem als Assistentin der Geschäftsführung. Jedoch erweiterte sich ihr Aufgabengebiet parallel zu den Dimensionen unseres Projekts. So übernahm sie die Koordination mit der Bauleitung des Lorenzer Pfarrhofes und brachte ihre Kompetenz als Archäologin mit ein, sowohl im Bereich „1500 Jahre Bibel in Bayern“ als auch im Ausstellungsbereich, der die archäologischen Objekte präsentiert, die im Pfarrhof gefunden wurden.


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